ich habe gerade mal n bischen rumgesucht, fand diesen Artikel ganz schön
22.04.2007 10:00
Grönefelds neue Welt: Spaß auf dem Tennisplatz
Fürth (dpa) Am Ende ballte sie kurz die Faust, warf eine Kusshand ins Publikum und fiel erleichtert Teamchefin Barbara Rittner um den Hals.
«Nach der langen Pause habe ich wieder Spaß auf dem Tennisplatz. Es ist ein super Gefühl, wieder draußen zu stehen», sagte Anna-Lena Grönefeld nach ihrem hart erkämpften 3:6, 6:3, 7:5-Erfolg gegen Ivana Lisjak im Fedcup-Erstrundenspiel der Weltgruppe II gegen Kroatien. Mit dem Sieg bei ihrem Comeback nach siebenwöchiger Pause hatte die 21 Jahre alte Nordhornerin nach der Auftaktniederlage von Sandra Klösel gegen Jelena Kostanic-Tosic für den wichtigen 1:1-Ausgleich gesorgt und so die Chancen der deutschen Tennis-Damen für den zweiten Tag in Fürth aufrecht erhalten.
Doch fast wichtiger noch als das Ergebnis war das Auftreten der deutschen Nummer eins. So locker und entspannt hatte man die in der Weltrangliste auf Position 45 abgerutschte Grönefeld lange nicht gesehen. Selbst auf die erneut auftretenden Fragen nach ihrem Gewicht fand sie eine charmante Antwort. «Ach, das ist ja mal eine ganz neue Frage», entgegnete sie auf der Pressekonferenz einem Journalisten. Um dann anzuschließen: «So schlank, wie ich mal war, werde ich wohl nicht wieder, aber ein bisschen was muss noch runter. Und eigentlich habe ich keine Lust mehr, darüber zu sprechen.»
Dass die Partie gegen die Weltranglisten-154. Lisjak noch kein echter Maßstab war und dass sie noch immer weit von ihrer Bestform des vergangenen Jahres entfernt ist, als sie in der Weltrangliste auf Platz 14 kletterte und bei den French Open in das Viertelfinale einzog, ist Grönefeld bewusst.
«Ich bin jetzt bei 30 bis 40 Prozent meines Leistungsvermögens.» Doch das Gefühl eines Sieges tat ihr sichtlich gut. Zuletzt hatte sie im Januar bei den Australian Open einen Erstrundenerfolg gefeiert. Doch nach der Zweitrunden-Niederlage gegen Ashley Harkleroad (USA) und den drei anschließenden Auftaktpleiten in Antwerpen, Dubai und Doha zog sie die Reißleine gezogen und nahm sich eine Auszeit.
«Ich freue mich wahnsinnig für die Anna-Lena. Vor allem die Art und Weise, wie sie sich präsentiert hat, hat mir gefallen», sagte Rittner. Mit der überraschenden Nominierung Grönefelds für das Einzel war die deutsche Teamchefin durchaus ein Risiko eingegangen.
«Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung», sagte Rittner.
Immer wieder hatte Grönefeld während der 2:02 Stunden dauernden Partie den Blickkontakt mit ihrer Teamchefin gesucht - vor allem in den Phasen, als überhaupt nichts lief. 16 Doppelfehler leistete sich die 21-Jährige. «Ein Spiel mit vier Doppelfehlern abzugeben, habe ich auch noch nicht oft geschafft», meinte sie. Doch dann fiel wieder das Wort, das man zuletzt so selten aus ihrem Mund gehört hatte.
«Mir macht es wieder Spaß, Tennis zu spielen», sagte Anna-Lena Grönefeld.
http://www.ftd.de/sport/tennis/news/:Gr%F6nefelds%20Welt%20Spa%DF%20Tennisplatz/189696.html