12.11.2015
Grönefelds Erfolgshunger ist noch nicht gestillt
Von Dörte Krol
Die Doppel-Spezialistin aus Nordhorn bewertet die Saison 2015 trotz zweier Halbfinal-Teilnahmen bei Grand-Slam-Tennisturnieren als „durchwachsen“. Die 30-Jährige will 2016 noch einmal bei Olympischen Spielen antreten.
Nordhorn. Anna-Lena Grönefeld hat ihr Tennisjahr einmal mehr als beste deutsche Doppelspielerin beendet. Rückblickend findet die Nummer 22 der Doppel-Weltrangliste aus Nordhorn die Saison allerdings eher durchwachsen: „Natürlich bin ich mit den Halbfinal-Teilnahmen bei den Grand Slams in Australien und New York zufrieden, aber es hätte auch besser laufen können.“ Bei anderen Turnieren lief es schließlich nicht wunschgemäß: „Die beiden letzten Turniere waren symptomatisch: Gleich erste Runde raus – jeweils gegen den Turniersieger“, resümiert Grönefeld.
Ihr Erfolgshunger ist noch nicht gestillt. „Ich habe immer noch Ziele und meine Zeit nach dem Tennis habe ich noch nicht geplant“, sagt die 30-Jährige bei der Frage nach ihrer Zukunft. Ein Ziel sei auf jeden Fall das Erreichen des Masters. Einmal war sie bereits nah dran, aber die Vergrößerung des Teilnehmerfeldes auf die besten acht Paare kam für Grönefeld ein Jahr zu spät.
Ein weiteres Ziel ist eine erneute Olympia-Teilnahme. „Das wäre schon toll. London war schon klasse, aber da es so nah war, sind viele europäische Athleten nur zu ihren Wettkämpfen angereist“, sagt Grönefeld. Zudem war die Tennisanlage in Wimbledon für sie nur allzu vertraut. „Rio wäre da schon eine andere Nummer, das wäre einfach cool“, betont Grönefeld, die mit ihrem Ranking eine deutliche Empfehlung in Richtung des Deutschen Tennisbundes (DTB) abgegeben hat. Wie es mit dem Fedcup für die Nordhornerin weitergeht, ist nicht klar: „Teamchefin Barbara Rittner weiß, dass ich jederzeit bereit bin, für mein Land zu spielen. Ich warte einfach ab, ob ich nominiert werde.“
Grönefelds Herz schlägt weiterhin hauptsächlich für den Mannschaftssport. Da freut sie der nachträgliche Aufstieg ihres aktuellen Vereins DTV Hannover in die Bundesliga. „Wir hatten mit dem zweiten Platz in der 2. Bundesliga Nord den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse nur knapp verfehlt. Da war es super, dass wir nach dem Rückzug von ETUF Essen doch noch in die 1. Liga aufgerückt sind“, sagt sie. Neben Grönefeld wird im kommenden Jahr auch Grönefelds frühere Doppelpartnerin Patty Schnyder, die ehemalige Nummer sieben der Welt, für Hannover aufschlagen. Die 36-jährige Schweizerin arbeitet mittlerweile als Trainerin am Bundesstützpunkt, der „Tennis-Base“ in Hannover, und lebt in Isernhagen.
Am Bundesstützpunkt startet Grönefeld in dieser Woche die Vorbereitung auf die neue Saison. Die ersten zwei Wochen trainiert sie in Hannover vor allem mit ihrem langjährigen Wegbegleiter Lars Gruner. „Bei Lars habe ich schon im Landestraining trainiert, als ich zwölf Jahre alt war“, strahlt Grönefeld. Danach geht es für drei Wochen nach Florida in die Base ihres Trainers Torsten Peschke. Gemeinsam mit der Polin Alicja Rosolska und ihrer früheren Doppel-Partnerin Kveta Peschke als Sparringspartnerin soll es dann an den Feinschliff für 2016 gehen.
Das erste Mal aufschlagen wird Grönefeld – erneut an der Seite der US-Amerikanerin Coco Vandeweghe – Anfang Januar im australischen Auckland. Danach geht es weiter nach Sydney und dann nach Melbourne zu den Australian Open. „Ich hoffe, dass ich in der kommenden Saison die Zusammenarbeit mit Coco fortführen kann. Sie ist eine starke Spielerin, macht ein wahnsinniges Tempo und wir harmonieren gut zusammen“, sagt Grönefeld.