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WTA Turniere Stuttgart und Nürnberg, Wildcard Diskussion

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#1 · (Edited by Moderator)
#293 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tennis-in-berlin-im-niemandsland,10809148,11752878.html

Tennis in Berlin

Im Niemandsland

Von Tino Scholz

Berlin – Tennis als Spitzensport zehrt in Berlin vom Glanz der alten Zeiten – als Steffi Graf hier noch siegte. Derzeit pflegt der Sport ein Nischendasein. Es fehlen die Wettkämpfe von internationalem Format.

Hans-Jürgen Pohmann breitet die Arme aus. So, als wolle er sagen: Willkommen auf der teuersten Schrotthalde Berlins. Pohmann steht in der Kälte, die ist ihm im verzogenen Gesicht anzusehen. Vielleicht aber blickt er auch deshalb so verknautscht, weil er die „Schrotthalde“, wie er sie selbst nennt, zum ersten Mal seit vier Jahren wieder betreten hat. „Desaströs, frustrierend, fürchterlich“ sind die Worte, die ihm auf Anhieb zum Steffi-Graf-Stadion einfallen. Jenem Tennisplatz auf dem Gelände des LTTC Rot-Weiß im Grunewald, der viele große Turniere erlebt hat, und wo sich nun der Rost über die hellblauen Sitzplätze frisst und der Beton chon lange verwaschen aussieht. Das Moos, immerhin, versteckt sich in den Ecken.

„Im Niemandsland verschwunden“

Das Steffi-Graf-Stadion ist ein vergessener Schatz Berlins. 1996 wurde die 7.000 Zuschauer fassende Arena mit Hilfe von Lottogeldern für 20 Millionen Mark gebaut, doch nun verfällt sie mit jedem Tag mehr. Sie lebt nur noch vom Klang des Vergangenen, von den German Open, die bis 2008 am Hundekehlesee ausgetragen wurden. „Das“, so sagt Pohmann, „gefragteste Frauenturnier in Deutschland.“ Tennisgrößen wie Justin Henin, Serena Williams und Martina Navratilova schlugen dort auf, genauso wie die Namensträgerin des Stadions, die das Kategorie-1-Turnier neunmal gewann.

„Die German Open waren für lange Zeit das gesellschaftliche Ereignis in Berlin“, erinnert sich Pohmann. Doch mit dem Ende des Wettkampfs im Jahr 2009 verabschiedete sich auch die international bedeutende Tenniskultur aus Berlin. „Im Niemandsland verschwunden“, urteilt er heute.

Der 64-Jährige ist ein Kind des LTTC Rot-Weiß. Unzählige Partien hat er im Grunewald selbst bestritten, er war der Dreißigste der Weltrangliste und stieg auf bis zum Davis-Cup-Spieler. 1973 erreichte er mit seinem Doppel-Partner Jürgen Faßbender das Halbfinale der French Open, zwei Jahre später das von Wimbledon. Heute ist Pohmann Sportchef des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), doch in seinen Verein geht er nur noch selten. Und dann auch nur zum Essen mit Geschäftspartnern, wie er sagt, nicht mehr um zu spielen. Einerseits liegt das an einer Operation, die seine sportliche Aktivität einschränkte, andererseits hat er sich mit einigen Funktionären im Zuge des Stadionneubaus 1996 verkracht.

Vonseiten der Tennis-Frauenvereinigung WTA gab es damals die Forderung, man müsse, um die German Open zu behalten, die Stadionkapazität von 4 500 auf 7 000 Sitze erweitern. Pohmann hingegen sagt: „Damals hatten wir mit Zusatztribünen auch schon die erforderliche Anzahl. Der Bau war Berliner Größenwahn – und ich der Gegner Nummer eins im Verein.“

Zehren vom alten Glanz

Mittlerweile sitzt er im modernen Clubhaus, rechts von ihm ruht der Centre-Court. Pohmann seufzt: „Traurig, was hier passiert ist.“ Das darbende Stadion symbolisiert auch den Stellenwert des Tennis-Sports in Berlin, der lediglich von seinem alten Glanz zehrt.

Nicht nur Rot-Weiß, die gesamte Stadt hat eine große Tennis-Vergangenheit. Vereine wie der TC Blau-Weiß, Grunewald TC, oder die Zehlendorfer Wespen stillten seit jeher den gesellschaftlichen Durst nach diesem Sport. Besonders in den 70er Jahren, als es einen Tennis-Boom gab und die Plätze überquollen. Damals gab es sogar eine Aufnahmesperre in den Vereinen.

Als internationales Aushängeschild aber fungierte stets Rot-Weiß. War der Klub vor und nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Zentrum des deutschen Männertennis bekannt, änderte sich dies 1979, als der nationale Tennis-Bund die Internationalen Deutschen Meisterschaften der Frauen, die German Open von Hamburg nach Berlin delegierte. Ein Glücksfall für Rot-Weiß, profitierte der Verein doch in der Folge von einer ungeahnten Euphorie rund um das Frauentennis. Hervorgerufen durch eine junge Frau namens Stefanie Graf, die ihren Sport von Ende der 80er- bis Mitte der 90er Jahre dominierte. „Steffi identifizierte sich wie keine zweite mit dem Turnier in Berlin“, sagt Pohmann: „Sie war unsere ungekrönte Königin.“

Doch mit Grafs Rücktritt 1999 wurde auch das Interesse an den German Open geringer. Obwohl weiterhin internationale Topspielerinnen aufschlugen, fehlte nun das deutsche Zugpferd. Ab 2003 stagnierten die Zuschauerzahlen, die Fernsehanstalten zogen sich zurück, 2004 folgten der Titelsponsor und der Vermarkter IMG. Weil das Turnier nun rote Zahlen schrieb, stand es vor dem Aus. Die Übernahme durch Katars Tennis-Verband ließ die German Open zwar kurz weiterleben, doch 2009 war schließlich alles vorbei.

Es fehlen die internationalen Wettkämpfe

Seitdem steht das Stadion die meiste Zeit einfach nur nutzlos herum. Die Unterhaltskosten liegen im hohen fünfstelligen Bereich, führte man eine notwendige Grundrenovierung durch, kostete das den Verein schätzungsweise einen mittleren sechsstelligen Betrag. Immer noch günstiger als ein kompletter Neubau, denn schon ein Abriss des jetzigen Stadions würde rund zwei Millionen Euro verschlingen. Geld, das der LTTC Rot-Weiß nicht hat. Schon vor einigen Jahren mussten Plätze veräußert werden, auf denen nun Wohnanlagen stehen.

All das beweist: Berlin ist kein Faktor mehr auf der großen internationalen Bühne. Das aktuelle Highlight ist ein internationales Jugendturnier, die Frauen der beiden größten Vereine, Rot-Weiß und Blau-Weiß, spielen in der zweiten Bundesliga. Um Tennis-Euphorie zu schüren, bräuchte es wieder einen Wettkampf von Weltformat. Gedankenspiele darüber gibt es auch, verrät Pohmann, und zwar angeregt vom alten Vermarkter IMG. „Wir haben mit Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Julia Görges und Angelique Kerber sehr gute deutsche Spielerinnen“, sagt er: „Die muss man vermarkten, dann könnte das was werden.“

Ob es soweit kommt, hängt aber von vielen Komponenten ab: dem Willen des Vermarkters, des Fernsehens, der Sponsoren. Und: von einem funktionsfähigen Stadion. Ginge man diese Aufgaben sofort an, könne vielleicht schon im Frühsommer 2014 die Neuauflage eines internationalen Frauen-Wettkampfs stattfinden, glaubt Pohmann. Eine Vorstellung, die angesichts der rostigen Realität fast schon verwegen anmutet.
Schon traurig, was mit dem Berliner Turnier passiert ist :(
 
#294 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Eine echte Schande. Ich bin seit ein paar Jahren Teilzeit-Berliner und würde glaub ich meinen rechten Arm dafür geben das das Turnier zurückkehrt. Im Grunde lächerlich das es trotz so vieler deutscher Spielerinnen nur noch ein einziges Premier Turnier in Deutschland gibt.

Ich habe ja die stille Hoffnung das Berlin vielleicht das YEC bekommt wenn in ein paar Jahren der Vertrag mit Istanbul ausläuft. Bis dahin dürften sich ja einige der deutschen Mädels ganz oben etabliert haben, das wäre schon ein guter Grund. Als Location wäre die Stadt für die Spielerinnen sowieso sehr interessant und eine passende Halle sollte sich auch finden lassen.
 
#297 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

ich bin nicht naiv genug um daran zu glauben das wir demnächst ein zweites turnier in deutschland haben werden :shrug:
Ich denke es hängt alles vom Erfolg der Spielerinnen ab. Sollten sich 1-2 fest in der Top 10 etablieren dürfte es fürs TV und Sponsoren nicht mehr möglich sein das ganze zu ignorieren.

Ich versteh das auch nicht, sonst wird doch auch sämtlicher Quatsch gesponsert, übertragen und sich ein Loch in den Bauch gefreut wenn "wir" in irgend einer Sportart was reissen. Nur bei den Mädels scheint das bisher irgendwie noch keinen so Recht zu interessieren, sehr seltsam.
 
#300 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

wenn Barthel keine WC bekommt dann :armed:
wer sollte sie sonst bekommen?
Die Frage ist eher, ob Barthel dort spielen will, denn ich erinnere mich, dass sie vor 2 Jahren auf ihrer Homepage schrieb, sie käme dort mit den Belag nicht zurecht.
Vielleicht spielt Barthel auch lieber Fes, da sie ja noch Punkte braucht um in Paris gesetzt zu sein und dort geht sie Azarenka aus dem Weg. :D
 
#302 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Also wenn Mona will, wird man ihr wohl schon die WC geben, gibt ja jetzt nicht so viele Alternativen, da man ja momentan mit Petkovic,Lisicki,Görges, Kerber und Barthel sehr gut dasteht, aber dahinter..naja

2 WCs werden ja auf jeden Fall an dt. Spielerinnen verteilt, eventuell gibt man dann auch eine an Barrois, die ja letztes Jahr in Stuttgart auch toll gespielt hat, eine der Q WCs geht ja wohl an Pfizenmaier, als deutsche Meisterin.
 
#304 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Petko, Lisicki, Goerges and Kerber in MD
Barthel 7th ALT Barrois, Gronert, Woerle, Beck, Pfizenmaier also in Entry List but further positions
Ich habe das mal hier hin kopiert.
Barthel könnte theoretisch auch noch hineinrutschen. Barrois könnte man vielleicht auch eine WC anbieten, allerdings dürfte es mit ihrer Form sehr schwer werden dort ein Match zu gewinnen. Gronert, Wörle, Beck und Pfizenmaier sind in der Quali besser aufgehoben. ;)
 
#305 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Stuttgart 2012

Hauptfeld

1. Victoria Azarenka
2. Maria Sharapova
3. Petra Kvitova
4. Caroline Wozniacki
5. Agnieszka Radwanska
6. Samantha Stosur
7. Marion Bartoli
8. Na Li
9. Vera Zvonareva
10. Andrea Petkovic
11. Francesca Schiavone
12. Sabine Lisicki
13. Jelena Jankovic
14. Julia Görges
15. Ana Ivanovic
16. Dominika Cibulkova
17. Shuai Peng
18. Angelique Kerber
19. Anastasia Pavlyuchenkova
20. Daniela Hantuchova

Nur Serena fehlt, sonst die gesamte Top 21 :eek:
 
#315 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Barthel noch einen Platz vom Hauptfeld entfernt, könnte also auch ohne WC vielleicht noch ins Turnier kommen.

Beck und Pfizenmaier werden auch keine Quali-WC brauchen, die sind direkt in der Quali drin. Dazu noch Malek, Wörle, Gronert und Barrois in der Quali.
 
#316 ·
Re: WTA Turniere Berlin und Stuttgart, Wildcard Diskussion

Barthel ist auf jeden Fall im Hauptfeld. Das kann man auf ihrer Homepage sehen, ob jetzt durch WC oder direkt, ist natürlich nicht klar. Es gibt leider auch sonst keine Hinweise auf die beiden WCs.
 
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