Sorry, article in german but I know some of you understand..
Die andere Spielerin - Monica Niculescu
Monica Niculescu bot im Zweitrunden-Duell bei den BNP Paribas Open in Indian Wells gegen die Weltranglisten-Erste Serena Williams eine durchaus ansehnliche Leistung. Die US-Amerikanerin, die nach einer 14-jährigen Pause wieder in der kalifornischen Wüste aufschlägt, war mit dem eigenwilligen Spiel der Rumänin gut beschäftigt. Der Hot-Shot des Tages ging am Freitag dann auch zu Recht an die 27-jährige Südosteuropäerin – ein ausgezeichneter Rückhand-Cross-Ball passierte die 19-fache Grand-Slam-Siegerin gnadenlos. Auch sonst zeigte sich Niculescu von ihrer bekannt unorthodoxen Seite.
Das US-amerikanische Magazin „Sports Illustrated“ interviewte die Dame aus der großen Walachei und befragte sie zielgerichtet zu ihrem auffälligen Schlagrepertoire. Besonders ins Auge sticht der häufig eingesetzte Vorhand-Slice. Niculescu erklärt dazu: „Als ich vier Jahre alt war, begann ich mit dem Tennisspielen. In dem Alter konnte ich den Slice nicht ausstehen, da spielte ich ganz normal. Etwa als ich neun Jahre alt wurde, habe ich dann gewechselt. Meine Gegnerinnen schlugen so hart, und ich hatte damals keinen Coach, darum begann ich einfach so zu spielen, wie es mir einfiel. Und dann spielte ich eigentlich immer so.“
„Ich gebe niemand einen Rhythmus“
Für die Rumänin fühlt sich diese Spielweise ganz natürlich an: „Ich fühle mich damit sehr wohl. Wie andere ihr ganzes Leben die Bälle mit Topspin schlagen, schlage ich halt mein ganzes Leben lang meine Bälle so. Ich spiele anders, und meine Gegnerinnen kennen mich so. Ich gebe niemand einen Rhythmus. Es gefällt mir einfach, Bälle ohne jeglichen Druck zu spielen.“ Was aber nicht bedeutet, dass Niculescu den Vorhand-Topspin-Schlag gar nicht beherrscht: „Ich spiele ihn ihm Training und auch ab und an in bestimmten Situationen während eines Matches, zum Beispiel wenn meine Gegnerin Druck aufbaut und ans Netz geht, versuche ich mit Topspin einen Passierball zu landen.“
„Durch den Slice muss man enorm viel laufen“
Fitness ist ein wichtiger Aspekt im Spiel der 27-Jährigen, denn durch ihren Spielstil entwickeln sich oft langandauernde Ballwechsel: „Man muss es schon mögen, so zu spielen wie ich, denn durch den Slice muss man enorm viel laufen – viele Winner schlage ich ja nicht. Das versuche ich dann eher mit meiner Rückhand. Außerdem kämpfe ich um jeden Ball – ich kämpfe überhaupt sehr viel.“ Frustration ihres Gegenübers, ob der ungewohnten Spielweise, nutzt Niculsecu schamlos aus: „Wenn meine Gegnerinnen frustriert sind, beginnen sie oft etwas seltsam zu spielen. Wenn ich das bemerke, werde ich aggressiver, das heißt ich komme eher ans Netz.“
Probleme Trainingspartner zu finden, hat Niculescu eigentlich nicht. „Ich trage mich oft in die Trainingslisten ein, und wenn jemand mit mir trainieren möchte, bin ich dabei. Ich will aber nicht jemanden heraussuchen, der dann mit mir trainieren muss. Ich glaube schon, dass ich meinen Trainingspartnern Rhythmus geben kann. Eine Session mit mir ist gut. Das Einzige ist, dass sie ständig in die Knie gehen müssen“, erzählt die Rumänin mit einem Lächeln. Rasen ist für Niculescu, wie man vermuten könnte, allerdings nicht der Lieblingsbelag – „Nein, nein, ich mag Rasen nicht. Dafür müsste ich besser servieren.“