Aber Bino, vergleichsweise zu dem, was manche Leute über Twitter schreiben, ist es hier wirklich noch gesittet und harmlos. Z.B. dieser berühmte wtatennis, der ja die Spielerinnen verlinkt hat und meinte von wegen "es geht ja auch ohne Grönefeld". Ich finde, es ist was anderes, wenn man hier schreibt, ich will Spielerin xy aus den und den Gründen nicht dabei haben und dann diskutiert man drüber, als wenn man die Spielerinnen direkt (weil man ja über sie redet) verlinkt und die das möglicherweise lesen müssen.
Ich erkenne bei den meisten Lisicki- und Görges-Kritikern hier jedenfalls nicht, dass sie ihnen Niederlagen wünschen und Erfolgsfans sind, sondern nur, dass sie mit der Entwicklung ihrer Karrieren einigermaßen frustriert sind. Und ich finde das ist als Fan der betreffenden Spielerinnen auch vollkommen zulässig. Natürlich empfindet man dann einige Beiträge (von wegen wann jemand nicht mehr gesetzt ist bei Grand Slams) noch als zusätzliches Öl, was ins Feuer gegossen wird, weil es uns in dem Moment ja eher darum geht, was verändert werden muss, damit genau das nicht mehr eintritt. Trotzdem sind auch das keine Hasstiraden, sondern da spricht auch viel Enttäuschung raus.
Aber es ist etwas vollkommen anderes, wenn dann den Fans von den Spielerinnen, die die meisten ja auch wirklich sind, ein fehlendes Sozialleben oder zu wenig Sport vorgeworfen wird. Dann geht es nämlich auf die persönliche Ebene, während wir hier nach sachlichen Gründen für die Stagnation der Tenniskarrieren unserer deutschen Spielerinnen suchen. Ich sage nicht, dass da nach Niederlagen nicht auch schon mal emotionale Postings kommen, alles andere wäre auch unmenschlich, aber ich habe nach den Matches nie Beschreibungen gehört wie "Görges is a disgrace to the sport" oder "Lisicki you are so brainless". DAS wäre dann auch zu moderieren, aber so etwas sehe ich hier absolut nicht, und wie gesagt, das sollte man mal mit bestimmten twitter-Leuten vergleichen.